Nährstoffmangel bei Kindern
Worauf bei Kindern und Jugendlichen geachtet werden sollte
Einleitung - Wie und wann wächst der Mensch?
Indem der Körper durch Zellteilung neue Zellen bildet, wächst er. Die mitotische Zellteilung findet in jedem Zelltyp außer den Fortpflanzungszellen statt und dient der Erneuerung der Körpersubstanz und dem Wachstum.
Um sich zu teilen und zu vermehren brauchen Zellen Energie in Form von Nährstoffen. Nur dann können sie ihre Aufgaben effizient erfüllen. Sind nicht ausreichend Nährstoffe vorhanden, kommt es zu einer Unterversorgung. Die Zellen können sich nur langsamer oder gar nicht mehr teilen und/oder es passieren Fehler bei der Zellteilung.
Je schneller sich Zellen teilen, desto mehr Körpersubstanz ist vorhanden und desto mehr kann der Körper wachsen. Deshalb verläuft die Zellteilung bei Kindern und Jugendlichen im Wachstum viel schneller als bei Erwachsenen. Am stärksten wachsen Kleinkinder bis zu drei Jahren. Danach erfolgt das Wachstum langsamer aber stetig, bis es in der Pubertät wieder zu einem Wachstumsschub kommt. Danach gilt der Mensch in der Regel als ausgewachsen und die Zellteilung und damit auch der Stoffwechsel werden langsamer.
Stoffwechsel und oxidativer Stress
Die alltäglichen Stoffwechselprozesse, also auch die Zellteilung, erzeugen im Körper freie Radikale. Freie Radikale sind Moleküle, denen einen Elektron fehlt. Sie versuchen daher, anderen Molekülen ein Elektron zu entreißen. Gelingt ihnen das, hinterlassen sie wiederum ein Molekül mit fehlendem Elektron: ein neues freies Radikal. So kommt es zu einer Kettenreaktion und zu oxidativem Stress.
Je schneller der Stoffwechsel, desto mehr freie Radikale werden gebildet, vergleichbar mit einem Auto, das mehr Benzin verbrennt, je schneller es fährt.
Glücklicherweise verfügt der menschliche Körper über sogenannte Antioxidantien, Moleküle mit einem zusätzlichen Elektron, die freie Radikale neutralisieren können indem sie ihr zusätzliches Elektron abgeben. Steigt aber beispielsweise durch einen stark beschleunigten Stoffwechsel im Kindes- und Jugendalter oder ungesunde äußere Einflüsse (UV-Strahlen, Umweltgifte) die Anzahl der freien Radikale im Körper, reichen die körpereigenen Antioxidantien zur Neutralisierung nicht mehr aus. Die Folge: oxidativer Stress, der zu Zellschäden, fehlerhafter Zellteilung und einer eingeschränkten Zellfunktion führen kann.
Erhöhter Nährstoffbedarf im Wachstum
Gerade während der Wachstumsschübe läuft der Stoffwechsel von Kindern und Jugendlichen auf Hochtouren. Das bedeutet, die Zellteilung verläuft sehr schnell. Dafür benötigen die Zellen ausreichend Nährstoffe; mehr als Erwachsene, deren Zellteilung langsamer verläuft.
Zusätzlich entstehen im Wachstum durch den beschleunigten Stoffwechsel vermehrt freie Radikale. Um oxidativem Stress vorzubeugen, ist daher eine ausreichende Versorgung des Körpers mit Antioxidantien sehr wichtig.
Mögliche Folgen von Nährstoffmangel bei Kindern und Jugendlichen
Wie wir bereits gehört haben, haben Kinder und Jugendliche im Wachstum einen erhöhten Nährstoffbedarf. Leider nimmt der Nährstoffgehalt unserer Lebensmittel immer weiter ab(1). Somit steigt besonders für Kinder und Jugendliche das Risiko, an einem Nährstoffmangel und oxidativen Stress zu leiden. Die Folgen können vielfältig sein:
Konzentrationsstörungen bis hin zu ADHS/ADS
Inzwischen gibt es mehrere Studien, die auffälliges Verhalten bis hin zu ADHS/ADS mit einem Nährstoffmangel in Verbindung bringen(2). Mit Blick auf die sinkende Nährstoffdichte unserer Lebensmittel ist es nicht verwunderlich, dass die Zahl der verhaltensauffälligen Kinder und Jugendlichen seit Jahren steigt(3).
Auch das erhöhte „Chillbedürfnis“ ist oft ein Ausdruck des Körpers, dass er unterversorgt ist. Der Körper muss durch verlangsamte Reaktionen den Verbrauch drosseln, da die Baustoffe für den inneren Strukturaufbau gebraucht werden, wie uns Allgemeinärzte und Pädiater berichten.
Die häufigsten Schuljahrwiederlungen fallen genau in diese Zeit. Auch das kann auch die Verlangsamung des Denkvermögens durch Mängel, besonders an Aminosäuren, zurückzuführen sein.
Geschwächtes Immunsystem
Um effizient zu arbeiten, braucht das Immunsystem ausreichend Nährstoffe und Antioxidantien. Fehlen die, kommt es zu einer erhöhten Infektanfälligkeit.
Wachstumsstörungen
Weicht das Wachstum eines Kindes erheblich von dem seiner Altersgenossen ab, spricht man von einer Wachstumsstörung. Auch Wachstumsschmerzen können ein Symptom für einen Fehler im Wachstum darstellen. Wachstum geschieht über eine vermehrte Zelleteilung. Ist die Zellteilung aufgrund eines Nährstoffmangels gestört/verlangsamt, kommt es zu Wachstumsstörungen.
Beispielsweise die häufigen abendlichen Schienbeinschmerzen (Wachstumsfugen) sind nahezu immer auf ein Aminosäuren-Mangel zurückzuführen.
Depressionen/Angststörungen
Die Zahl der depressiven Kinder und Jugendlichen steigt seit Jahren an. Laut WHO hat sich die Zahl der depressiven Kinder und Jugendliche unter 25 Jahren seit dem Jahr 2000 verzehnfacht.
Bei einer Depression handelt es sich um eine Stoffwechselstörung im Gehirn. Ein Mangel an Nährstoffen und oxidativer Stress beeinträchtigen die Funktionsweise der Zellen, auch der Gehirnzellen. So können Depressionen und Angststörungen entstehen.
Einem gefährlichen Nährstoffmangel bei Kindern und Jugendlichen vorbeugen
Eine Studie konnte beweisen, dass gezielte Nahrungsergänzung die Wahrnehmung und die schulischen Leistungen von Kindern verbessern kann(4).
Besonders über die Rolle von Magnesium bei der Behandlung von ADHS/ADS gibt es mehrere aussagekräftige Studien. So konnte gezeigt werden, dass ein Magnesium-Mangel zu Nervosität, Reizbarkeit und Aggressivität führen kann und dass 95 % aller Kinder mit ADS unter einem Magnesium-Mangel leiden(5). Umgekehrt führte eine Zufuhr von Magnesium bei Kindern zu einer deutlichen Besserung der Hyperaktivität (6).
Auch Zink ist ein wichtiges Mineral im Wachstumsalter. Ein Zinkmangel kann ebenfalls Hyperaktivität aber auch Depressionen und Angststörungen auslösen(7). Eine zusätzliche Versorgung des Körpers mit Magnesium, Folsäure und Zink trägt zu einer deutlichen Verbesserung von Depressionssymptomen bei(8).
Besonders der Vitamin B-Komplex ist wichtig für das Gehirn. So beeinflusst die Versorgung des Körpers mit den B-Vitaminen essentiell die Laune, die Schlafqualität, das Gedächtnis und die geistige Leistungsfähigkeit. Fehlt beispielsweise das Vitamin B3, kann die Produktion des „Wohlfühl-Hormons“ Serotonin gestört sein. Die Folge sind schlechte Laune und depressive Verstimmungen bis hin zur Depression.
Auch Omega-3-Fettsäuren haben eine große Bedeutung für die Gesundheit des Gehirns. Eine seit 1999 andauernde Untersuchung in Spanien hat gezeigt, dass Omega-3-Fettsäuren das Depressionsrisiko um 30 Prozent senken können(9). Auch ADHS-Symptome wie Angst, Aufmerksamkeitsprobleme und allgemeine Verhaltensstörungen bessern sich bei einer zusätzlichen Einnahme von Omega-3-Fettsäuren(10).
Zusammenfassend haben folgende Nährstoffe einen positiven Effekt auf die Gesundheit des Gehirns, seine Zellen und deren Stoffwechsel:
- Omega 3 Fettsäuren
- Vitamin D
- Magnesium
- Vitamin B-Komplex
- Zink
- Eisen
- Selen
- Selbstverständlich alle Aminosäuren
- R-Alpha-Liponsäure
- Lecithin
Auch verschiedenen Aminosäuren kommt eine große Bedeutung bei der Behandlung von Stoffwechselstörungen im Gehirn und depressiven Symptomen zu. Aminosäuren sind die Eiweißbausteine des Körpers. Manche dienen dem Körper zur Bildung von Neurotransmittern, also jenen Botenstoffen, die die Stimmung beeinflussen und uns glücklich oder traurig machen.
Fehlen die notwendigen Aminosäuren, ist der Körper schlicht nicht in der Lage, die Reize im Gehirn effizient und korrekt weiterzuleiten und jene Botenstoffe und Hormone zu bilden, die Stress reduzieren, den Körper entspannen und glücklich und zufrieden machen. Verschiedene Studien haben die Wirkung von Aminosäuren bei der Behandlung von Depressionen bewiesen(11).
Wichtige Aminosäuren für eine gesunde Gehirnfunktion sind:
- Tryptophan
- Tyrosin
- Phenylalanin
- GABA
- Glutamin
- Arginin
Fazit
Besonders im Wachstum haben Kinder und Jugendliche einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen und damit ein größeres Risiko als Erwachsene, an einem Nährstoffmangel oder oxidativem Stress zu leiden. Deshalb ist es besonders wichtig, in dieser Zeit auf eine ausreichende Versorgung mit den wichtigsten Nährstoffen zu achten, um teils schwerwiegenden Symptomen vorzubeugen.
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(1) Davis, D.R. (2005): Trade-offs in agriculture and nutrition. Food Technol. 59: 120.
Davis, D.R. (2006): Historical variation in the mineral composition of edible horticultural products. J. Hort. Sci. Biotechnol. 81: 553–554.
Davis, D.R., M.D. Epp, and H.D. Riordan (2004): Changes in USDA food composition data for 43 garden crops 1950 to 1999.
J. Amer. Coll. Nutr. 23: 669-682.
Stockholm, P., H. Reinivuo, P. Mattila, H. Pakkala, J. Koponen, A. Happonen, J. Hellström and M.-L. Ovaskainen (2007): Changes in the mineral and trace element contents of cereals, fruits and vegetables in Finland. J. Food Compos. Anal. 20: 487–495.
(2) Wachs TD. (1995): Relation of mild-to-mederate malnutrition to human develpoment: correlational studies.
J Nutr., 125(8): 2245-2254
Pollitt E. (2000): Developemental sequel from early nutritional deficiencies: conclusive and probability judgements. J Nutr., 130(2): 350-353]
(3) Barmer-GEK-Artreport 2013, https://www.barmer.de/blob/37498/b9048801692f51c000ca13857d8d8a5a/data/pdf-arztreport-2013.pd
(4) Schoenthaler et al. (2000): The effect of vitamin-mineral supplementation on the intelligence of American schollchildren: a randomized, double-blind placebo-controlled study. J Altern Complement Med. 6 (1): 19-29
(5) Kozielec, T. (1997): Assessement of magnesium levels in children with attention deficit hyperactivity disorder (ADHD), Magnes Res 10 (2): 143-8
(6) Starobrat-Hermelin, B. (1997): The effects of magnesium physiological supplemantation on hyperactivity in children with attention deficit hyperactivity disorder (ADHD). Positive response to magnesium oral loading test, Magnes Res 10 (2): 149-56
(7) Lepping P., Huber M. (2010): Role of zinc in the pathogenesis of attention-deficit hyperactivity disorder: implications for research and treatment. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20806985
(8) Eby G. A. (2006): Rapid recovery from major depression using magnesium treatment, https://doi.org/10.1016/j.mehy.2006.01.047
(9) Sánchez-Villegas A. et al. (2009): Association of the Mediterranean Dietary Pattern With the Incidence of Depression, https://jamanetwork.com/journals/jamapsychiatry/fullarticle/210386
(10) Richardson AJ, Puri BK. A (2002): Randomized double-blind, placebo-controlled study of the effects of supplementation with highly unsaturated fatty acids on ADHD-related symptoms in children with specific learning difficulties. Prog Neuropsychopharmacol Biol Psychiatry Feb 26 (2): 233-9.
(11) Pöldinger W., Calanchin B. and Schwarz, W. (1991): A functional-dimensional approach to depression: serotonin deficiency as a taget syndrome in a comparison of 5-hydroxytryptohopan and Fluvoxamine, Pyschopathology 24: 53-81
Shaw K., Turner J. and Del Mar C. (2002): Are tryptophan and 5-hydroxytryptophan effective treatments for dpression? A meta-analysis, Australian and New Zealand Journal of Psychiatry 36: 488-491