Ein haariges Problem

Ursachen für Haarausfall

Ein haariges Problem

Ab einem gewissen Alter bleiben die wenigsten Männer davon verschont, aber auch Frauen leiden immer häufiger unter Haarausfall. Verzweifelt versuchen Männer die verbleibenden Haare über die lichten Stellen zu kämmen, Frauen tricksen mit Haarbändern und geschickt arrangierten Frisuren.

Wer sich volles, kräftiges Haar wünscht, seine Haarpracht jedoch zunehmend schwinden sieht, sucht nicht selten verzweifelt nach einer Möglichkeit, den Haarausfall zu stoppen. Daraus hat sich inzwischen eine Millionenindustrie entwickelt, die mit unseriösen Versprechen den Menschen das Geld aus der Tasche zieht.

Was hilft gegen Haarausfall?

Um zu verstehen, was wirklich gegen Haarausfall hilft, muss man den Lebenszyklus der Haare und der Haarfollikel kennen. Der Mensch besitzt über 5 Millionen Haarfollikel an Kopf und Körper und damit genau so viele wie ein Schimpanse. Obwohl die Aufgabe von Haarfollikeln die Produktion von Haaren ist, verfügt nicht jeder Haarfollikel über ein Haar. Hinsichtlich der Tatsache, dass sich die meisten Haarfollikel an der Stirn befinden, ist das vermutlich auch gut so.

Der Haarwachstumszyklus

Jedes Haar macht einen Lebenszyklus mit drei Phasen durch:
- Während der zwei- bis sechsjährigen Wachstumsphase wird das Haar im Haarfollikel gebildet und immer länger und dicker.
- In der Übergangsphase wird die Haarwurzel nicht mehr mit Nährstoffen versorgt und verhornt nach 2 Wochen.
- In der darauffolgenden Ruhephase stellt der Haarfollikel den Stoffwechsel ein und das Haar stirbt ab.

Nach ca. drei Monaten bildet der Haarfollikel ein neues Haar, das das alte Haar aus dem Follikel drängt, so dass es schließlich ausfällt. Der Zyklus beginnt von vorne.

Von Mensch zu Mensch verschieden

Jeder Haarfollikel kann im Normalfall zwischen 10 und 30 Haarwachstumszyklen durchlaufen, bevor er verkümmert und keine Haare mehr bilden kann. Wie viele Lebenszyklen die Haarfollikel durchlaufen können und wie lange die einzelnen Phasen des Lebenszyklus eines Haares sind, ist in den Genen festgelegt und daher von Mensch zu Mensch verschieden. Deshalb bekommen manche Männer bereits mit 30 Jahren eine Glatze, andere erst mit 60, manche Frauen haben im Alter kräftiges und volles Haar, andere plagen schon mit 40 Jahren lichte Stellen auf dem Kopf.

Auch Hormone spielen eine Rolle, aber auch diese sind in ihrer Wirkrichtung häufig genetisch vorgegeben. Allerdings sieht man zunehmend, dass ebenfalls epigenetische Faktoren den Haarwuchs beeinflussen kann.

Noch ein weiterer Effekt ist die Durchblutung der Kopfhaut. Menschen, die unter mehr Adrenalin stehen, haben verengte Blutgefäße und eine etwas schlechtere Durchblutung der Endstrombahnen um die Follikel. Das ist der Grund, warum es Haarwässer mit blutdrucksenkenden, gefäßerweiternden Medikamenten gibt.

Ab wann spricht man von Haarausfall?

Wer täglich ein paar Haare auf dem Kopfkissen oder in der Haarbürste findet, muss nicht erschrecken. Jeden Tag können bis zu 100 Haare ausfallen. Dafür wachsen wieder neue nach.
Solange sich Haarausfall und Haarwachstum im Gleichgewicht befinden, entstehen keine lichten Stellen. Erst wenn täglich mehr als 100 Haare ausfallen oder das Haarwachstum gestört ist, spricht man von Haarausfall und es kommt zu dünner werdendem Haar und lichten Stellen.

Ursachen für Haarausfall

Haarausfall kann verschiedene Ursachen haben. Besonders häufig liegt die Ursache in den Genen, man spricht dann von erblich bedingtem Haarausfall. Aber auch externe Faktoren wie hormonelle Umstellungen, Medikamente, Schilddrüsenerkrankungen, Stress und falsche Ernährung können zu Haarausfall führen. In diesen Fällen spricht man von diffusem Haarausfall.

Während sich erblich bedingter Haarausfall vor allem als Geheimratsecken und Haarverlust am Hinterkopf bei Männern und als „Ausdünnen“ des Scheitels bei Frauen bemerkbar macht, gibt es beim diffusen Haarausfall kein erkennbares Muster. Das Haar wird insgesamt dünner, überall fallen Haare aus und der Kopf wird lichter.

Mangel an essentiellen Aminosäuren

90 Prozent des Trockengewichts eines Haares ist Keratin. Keratine sind Proteinfasern und um ausreichend davon produzieren zu können, benötigt der Körper genügend Eiweißbausteine, also Aminosäuren.
Im Körper gibt es mehr als 270 verschiedene Aminosäuren, nur 20 davon kommen in Proteinen vor. Mehr als die Hälfte davon kann der menschliche Körper selbst herstellen. Die acht Aminosäuren, die er nicht selbst herstellen kann, werden als essentielle Aminosäuren bezeichnet, da sie lebenswichtig sind und dem Körper von außen zugeführt werden müssen.

Kommt es aufgrund ungesunder Ernährung oder großen körperlichen oder psychischen Belastungen zu einem Mangel an essentiellen Aminosäuren, fehlen dem Körper die nötigen Bausteine, um Keratin zu bilden. Hält dieser Zustand an, ist die logische Folge Haarausfall. Dieses sieht man auch bei der Chemotherapie. Der Körper zieht sogar Bausteine von den verzichtbaren Haarfollikeln ab, um sie an anderen, lebenswichtigeren Stellen eizusetzen.

Nährstoffmangel

Die Haarfollikel bestehen aus besonders teilungsaktiven Zellen. Das führt zu einem hohen Stoffwechselumsatz und bedeutet, dass sie besonders viele Nährstoffe brauchen, um den Prozess aufrechtzuerhalten.
Kommt es aufgrund ungesunder oder einseitiger Ernährung zu einem Nährstoffmangel, bekommen die Haarfollikel nicht mehr genug Energie, um ihre Arbeit fortzusetzen, so wie ein Auto ohne Benzin nicht mehr fahren kann. Die Folge ist eine Störung des Wachstumszyklus der Haare. Hält der Mangel an, kann daraus schnell Haarausfall entstehen.  

Oxidativer Stress

Im menschlichen Körper gibt es sogenannte freie Radikale. Das sind Moleküle, denen ein Elektron fehlt. Sie versuchen, diesen Mangel auszugleichen, indem sie anderen Molekülen ein Elektron entreißen. Gelingt ihnen das, schaden sie damit dem anderen Molekül und der dazugehörigen Zelle. Eine eingeschränkte oder fehlerhafte Zellfunktion ist die Folge. Dies wiederum führt zu fehlerhafter, verlangsamter oder unkontrollierter Zellteilung.

Glücklicherweise gibt es im menschlichen Körper auch Radikalfänger, sogenannte Antioxidantien. Das sind Moleküle mit einem zusätzlichen Elektron, das sie an ein freies Radikal abgeben können, ohne Schaden zu nehmen. So neutralisieren sie freie Radikale und schützen die Körperzellen.

Verschiedene Umweltgifte, Nikotin, Alkohol, Bewegungsmangel, Stress und ungesunde Ernährung führen zu einer erhöhten Produktion freier Radikale. Gibt es mehr freie Radikale als Radikalfänger im Körper entsteht oxidativer Stress, der die Zellen, die Zellteilungs- und Erneuerungsprozesse im Körper stört und demnach auch den Haarwachstumszyklus negativ beeinflusst.

Körperlicher oder psychischer Stress

Bei großen körperlichen oder seelischen Belastungen schüttet der Körper verschiedene Botenstoffe und Hormone aus, darunter Cortisol und Adrenalin. Damit bereitet er sich auf eine große Kraftanstrengung vor und mobilisiert alle Reserven. Folgt auf die Belastung jedoch keine körperliche Anstrengung oder wird die Belastung chronisch, zirkulieren diese Hormone anhaltend im Blut. Diese Stressbotenstoffe gelangen zu den Haarwurzeln, verengen die Blutgefäße und schädigen diese nachhaltig, was auf Dauer zu Haarausfall führt.

Natürliche Tipps gegen Haarausfall

Während sich genetisch bedingter Haarausfall nicht vermeiden lässt, kann man gegen diffusen Haarausfall sehr wohl etwas unternehmen, ihn abmildern oder ihm vorbeugen.

Ausreichende Versorgung mit essentiellen Aminosäuren

Achten Sie auf eine ausreichende Versorgung mit essentiellen Aminosäuren. Sie sind die Bausteine, die ihr Körper benötigt, um Haare zu bilden und wachsen zu lassen und damit eine Grundvoraussetzung für kräftiges und volles Haar. (PriosaMINO)
Ausreichende Versorgung mit Nährstoffen und Antioxidantien

Auch die ausreichende Versorgung mit Nährstoffen ist ein Muss, wenn Sie Haarausfall vorbeugen möchten. Nur wenn die Zellen genüg Nährstoffe zur Verfügung haben, können sie ihre Arbeit tun und Haare produzieren.

Unterstützen Sie Ihren Körper bei seinem Kampf gegen freie Radikale, indem Sie ihn ausreichend mit Antioxidantien versorgen. So beugen Sie oxidativem Stress und seinen Folgen vor. Eine wichtige Baustoffgruppe sind die Mineralien. Fehlen sie dem Körper, an wichtiger Stelle, müssen die „unwichtigeren“ Haare sie abgeben. Hervorzuheben sind Silicium (Kieselerde), Zink und die Spurenelemente (Chrom, Mangan, Molybdän).
Ebenso gibt es Vitamine, die dem Haarwuchs dienen. Diese sind besonders: Biotin, Panthenol und Vitamin K2.

Entspannung

Entspannen Sie sich regelmäßig. So baut ihr Körper die Stresshormone ab, bevor sie die Haarwurzeln schädigen und zu Haarausfall führen können.

Kopfhautmassage

Massieren Sie zwei Mal täglich Ihre Kopfhaut mit den Fingern oder einer weichen Naturborstenbürste. So sorgen Sie für eine gesteigerte Durchblutung der Haarfollikel, die das natürliche Haarwachstum anregt.

Aloe Vera, Eigelb und Zwiebeln

Eine Haarpackung aus Aloe Vera-Gel, Eigelb oder mehrere Stunden durchgezogener Zwiebelstückchen regt ebenfalls das natürliche Haarwachstum an und bekämpft lichter werdende Stellen.

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