Demenz

Wenn ein Mensch langsam verschwindet

Was macht einen Menschen aus? Seine Erinnerungen, seine Erfahrungen, seine Fähigkeiten und seine Gefühle. All das ist im Gehirn gespeichert. Erkrankt das Gehirn, werden viele der gespeicherten Dinge gelöscht. Das, was den Menschen ausmacht, wird weniger. Das kann verschiedene Ausprägungen haben: Der Opa erinnert sich nicht mehr an seine Erlebnisse im Krieg und die Oma weiß nicht mehr, wie man kocht. 

Je nachdem, welche Erinnerungen und Fähigkeiten verloren gehen, sind die Betroffenen im Alltag mehr oder weniger eingeschränkt. Wie schnell die verschiedenen Demenzerkrankungen fortschreiten, unterscheidet sich individuell von Patienten zu Patienten, genauso wie die Bereiche, die als erstes betroffen sind. So können sich manche Demenzkranke am Beginn ihrer Erkrankung nur an lang vergangene Dinge nicht mehr gut erinnern, was ihren Alltag kaum beeinträchtigt, andere hingegen vergessen, wie man Alltagsgegenstände bedient.

Definition

In der Medizin werden die umgangssprachlich als Demenz bezeichneten Erkrankungen als demenzielles Syndrom bezeichnet. Es handelt sich dabei um neurodegenerative Erkrankungen, das bedeutet, Nervenzellfunktionen im Gehirn sind gestört und neuronale Verbindungen gehen verloren. Das kann aufgrund von Durchblutungsstörungen oder Schädigung durch Eiweißablagerungen geschehen. Dementsprechend gibt es unterschiedliche Formen des demenziellen Syndroms, wie z. B. Alzheimer, vaskuläre Demenz oder frontotemporale Demenz.  

Die Folgen hängen vom betroffenen Hirnareal ab und können von der Verschlechterung der geistigen und intellektuellen Fähigkeiten, über eine Veränderung der Persönlichkeit und des Sozialverhaltens bis hin zum Verlust der Sprache und der motorischen Fähigkeiten reichen.

Erste Anzeichen und Symptome

Die Diagnose eines demenziellen Syndroms ist aufwendig und langwierig. Dennoch gibt es einige Anzeichen, die Angehörigen von Betroffenen in der Regel auffallen, wenn sie über einen längeren Zeitraum bestehen. 

-    Vergesslichkeit
Betroffene vergessen viel, beispielsweise, wo sie den Haustürschlüssel hingelegt haben. Oft finden sie die gesuchten Gegenstände an ungewöhnlichen Orten, wie z. B. im Kühlschrank wieder. Betroffenen fällt es schwer, Gesprächen zu folgen, da sie vergessen, was ihr Gesprächspartner gesagt hat. Manchmal verlieren sie auch die Lust am Lesen, da sie sich den Inhalt des Gelesenen nicht merken können. 

-    Verwirrung
Betroffene kennen sich in ihrem lokalen Umfeld nicht mehr aus und wissen beispielsweise nicht mehr, wie sie zum Supermarkt kommen. 

-    Sprachliche Ausfälle
Betroffene vergessen oft einzelne Worte. In Gesprächen fallen ihnen einfache Worte nicht ein.

-    Motivationsverlust
Betroffene verlieren zunehmend die Lust, etwas zu unternehmen. Alles ist ihnen zu anstrengend und am liebsten machen sie gar nichts. 

Wenn diese oder ähnliche Symptome bei jemandem im näheren Umfeld auffallen, muss man erstmal die Symptome beobachten. Bleiben sie über einen Zeitraum von 6 Monaten bestehen oder verschlimmern sich sogar, rate dem Betroffenen zu einem Termin beim Arzt. 

Ursachen

Die genauen Ursachen für das demenzielle Syndrom sind noch nicht vollständig geklärt. Folgende Risikofaktoren werden mit der Entstehung einer Demenzerkrankung in Verbindung gebracht:
-    Alter
-    Arteriosklerose
-    Bluthochdruck
-    Diabetes
-    chronische Entzündungsreaktionen
-    Schädigung der Mitochondrien

Besonders das Alter scheint großen Einfluss auf die Erkrankungswahrscheinlichkeit zu haben: Während bei Menschen im Alter zwischen 65 bis 69 Jahren nur 1,6 % an einer Demenz erkranken, sind es bei den über 90-Jährigen bereits 40,95 %.  Zwei Drittel der Menschen mit Demenz sind über 80 Jahre alt(1). 

Sieht man sich die Risikofaktoren genauer an, fällt auf: Alle haben einen möglichen gemeinsamen Auslöser: oxidativen Stress. Was ist oxidativer Stress genau? 

Oxidativer Stress entsteht durch sogenannte freie Radikale. Freie Radikale sind Nebenprodukte des ganz normalen Stoffwechsels. Es sind Moleküle, denen einen Elektron fehlt. Sie versuchen daher, anderen Molekülen ein Elektron zu entreißen. Gelingt ihnen das, hinterlassen sie wiederum ein Molekül mit fehlendem Elektron: ein neues freies Radikal. So kommt es zur Kettenreaktion der Oxidation. 

Glücklicherweise verfügt der menschliche Körper über sogenannte Antioxidantien, Moleküle mit einem zusätzlichen Elektron, die freie Radikale neutralisieren können indem sie ihr zusätzliches Elektron abgeben. Steigt aber beispielsweise durch einen stark beschleunigten Stoffwechsel (Sport) oder ungesunde äußere Einflüsse (Nikotin, Alkohol, UV-Strahlen, Umweltgifte) die Anzahl der freien Radikale im Körper, reichen die körpereigenen Antioxidantien zur Neutralisierung nicht mehr aus. Die Folge: Oxidativer Stress entsteht. 

Das Alter als Hauptrisikofaktor für Demenzerkrankungen lässt sich in diesem Hinblick auch einfach erklären: Mit zunehmendem Alter produziert der Körper immer weniger Antioxidantien. Die Folge: Der oxidative Stress nimmt zu. 

Oxidativer Stress führt zu Zellschäden und infolgedessen dazu, dass die Zellen ihre Funktionen nicht mehr einwandfrei oder gar nicht mehr erfüllen können. Durch ihren Angriff auf gesunde Körperzellen beinträchtigen freie Radikale beispielsweise das Immunsystem, die Hormonproduktion, die Mitochondrien bis hin zum Zelltod und die Erregungsleitung der Neuronen. Außerdem fördert oxidativer Stress Arteriosklerose, indem freie Radikale das Protein HDL beschädigen, das normalerweise die Aufgabe hat, das Cholesterin aus den Blutbahnen abzutransportieren, so dass es keine Ablagerungen und damit Arteriosklerose bilden kann. Durch die Zellschäden, die freie Radikale anrichten, entstehen Entzündungen im Körper, anhaltender oxidativer Stress führt also direkt zu chronischen Entzündungen. 

Entzündungen sind nichts anderes als eine Abwehrreaktion des Körpers. Sie signalisieren den Zellen, dass Gefahr droht und bringen sie dazu, anders zu handeln, als sie es normalerweise tun. Einige Zellen beispielsweise senden bei Entzündungen Signale aus, die die Durchlässigkeit von Gefäßen erhöht, so dass schneller Hilfe in Form von körpereigenen Abwehrstoffen ankommen kann. Die erste Hilfe, die bei Entzündungsreaktionen ankommt, sind die sogenannten neutrophilen Granulozyten. Sie sind körpereigene Abwehrstoffe, die Zellen abtöten können. Dabei machen sie aber keinen Unterschied zwischen krankmachenden Erregern und Zellen in deren Umgebung. Man kann sich das so vorstellen, als würde der Körper mit einem Flammenwerfer wild um sich schießen und dabei zwar die kranken Zellen zerstören, aber eben auch gesunde Zellen in der näheren Umgebung. 

Werden Entzündungen chronisch, ist das schlecht für die Gesundheit (silent inflammation oder Dauerkriegszustand). Einerseits bleiben die Gefäße des Körpers durchlässig, die Türen des Körpers stehen also immer offen, so dass zwar der Notarzt immer kommen kann, aber eben auch Einbrecher und andere gefährliche Eindringlinge, andererseits zerstört der Körper in seinem Kampf gegen Eindringlinge konstant auch gesunde Zellen. Dieselben Folgen haben chronische Entzündungen im Gehirn. 
Durch ihren schädigenden Einfluss auf die Mitochondrien, die Kraftwerke der Zellen, führen freie Radikale dazu, dass die Zellen (auch die Gehirnzellen) mit weniger Energie versorgt werden. Zusätzlich stören sie die Signalübertragung zwischen den einzelnen Zellen, was im Gehirn schnell zur für Demenzerkrankungen typischen Leistungsminderung und später zum Absterben einzelner Nervenzellen führt. 

Auch durch oxidativen Stress begünstigte Arteriosklerose kann zum demenziellen Syndrom führen, indem die Durchblutung des Gehirns schlechter wird und die Gehirnzellen nicht mehr richtig versorgt werden. Die Folge: Sie büßen ihre Funktion ein und sterben irgendwann ab.

Prävention

Wir haben erfahren, dass oxidativer Stress und seine Folgen ein ganz wichtiger Faktor bei der Entstehung von Demenzerkrankungen sind. Um Demenzerkrankungen vorzubeugen und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen, muss also in erster Linie oxidativer Stress verhindert bzw. vermindert werden.

Das beste Mittel gegen oxidativen Stress sind Antioxidantien. Antioxidantien schützen andere Moleküle vor der Oxidation, also davor, dass ihnen ein Elektron durch freie Radikale entrissen wird und sie damit selbst zu freien Radikalen werden. Indem sie ihr zusätzliches Elektron abgeben, ohne selbst zum freien Radikal zu werden, unterbrechen Antioxidantien die gesundheitsschädliche Kettenreaktion der Oxidation im Körper. Antioxidantien haben aber auch die Fähigkeit, andere Antioxidantien zu regenerieren, also Moleküle, die ihr zusätzliches Elektron bereits abgegeben haben, um ein freies Radikal zu neutralisieren, wieder mit einem zusätzlichen Elektron zu versorgen, so dass die Moleküle wieder antioxidativ wirken und erneut auf Radikalfang gehen können. 

Die positive Wirkung von Antioxidantien auf das Gehirn und dessen Leistung konnte in mehreren Studien belegt werden. Forscher der John Hopkins Universität in Baltimore beispielsweise konnten in einer Studie nachweisen, dass Antioxidantien die Häufigkeit von Demenzerkrankungen in der Versuchsgruppe deutlich senkte(2). 
Folgende Vitamine und Nährstoffe sind besonders starke Antioxidantien und beeinflussen die Gesundheit und Funktionalität des Gehirns positiv:

-    Vitamin D
-    Vitamin C
-    Vitamin E
-    Vitamin A
-    OPC
-    Vitamin B6 
-    Vitamin B12
-    Folsäure
-    Selen
-    Magnesium
-    Arginin
-    Gluthation
-    Cystein
-    SOD
-    R-alpha-Liponsäure
-    Omega-3-Fettsäuren

Viele der Priosa-Produkte von Sanopoly enthalten diese starken Antioxidantien in reinster Form und höchster Qualität (hier PriosaVIT, PriosaLIPON R Forte, PriosaSOD und besonders PriosaCOMPLETE mit PriosaLIPID). So können die Gesundheit und Funktion des Gehirns unterstützt, Demenz vorgebeugt und beginnende Leistungsbeeinträchtigungen verlangsamt werden. 

Wenn Sie Ihren Status der Antioxydantien wissen wollen, bitten Sie Ihren Therapeuten folgende Blutparameter zu bestimmen:

-    Homocystein (Amino Acids. 2003 Dec;25(3-4):409-17. Epub 2003 Jul 31.)
-    Oxydiertes LDL
-    Antioxydative Kapazität
-    Oxydativer Stress
-    Melandialdehyd (Die Studie „Malondialdehyde epitopes are sterile mediators of hepatic inflammation in hypercholesterolemic mice“ erschien in
der Zeitschrift Hepatology vorab online am 16. Dezember 2016. DOI: 10.1002/hep.28970)

Alle Parameter konnten allesamt positiv durch die Produkte von Sanopoly beeinflusst werden.

Tipps für Angehörige

Demenzerkrankungen und ihre Folgen betreffen die ganze Familie. Oft empfinden Angehörige die Krankheit eines Familienmitglieds als Wechselbad der Gefühle, einerseits empfinden sie Trauer und Mitleid, andererseits Wut, Verzweiflung und Enttäuschung, wenn sie vom Betroffenen unfreundlich behandelt oder nicht mehr erkannt werden. Deshalb ist ein offener Umgang mit der Krankheit sowie eine genaue Information über deren Symptome und Folgen wichtig. 

Die Pflege eines dementen Menschen kann sehr anspruchsvoll sein und schnell zur Überforderung werden. Angehörige sollten deshalb jede Hilfe annehmen, die sie bekommen. Nur so können sie im Umgang mit dem betroffenen Familienmitglied geduldig bleiben und haben genug Energie für die Herausforderungen des Alltags. Die Krankenkassen und Pflegekassen informieren in der Regel über alle möglichen Unterstützungen.

Die Krankheit verändert oft die Persönlichkeit der Betroffenen und macht sie aggressiv und unfreundlich. Angehörige sollten Betroffenen zwar Respekt entgegenbringen und sie ernst nehmen, aber auch wissen, wann sie Gesagtes mit Humor nehmen sollten. 
In der Kommunikation mit Demenzkranken sollten sich Angehörige darauf konzentrieren, eine gute Beziehung aufrechtzuerhalten, anstatt über einzelne Sachverhalte zu streiten. Demenzkranke vergessen Dinge, ohne sich dessen bewusst zu sein, und sind felsenfest von ihrer Version der Tatsachen überzeugt. Angehörige sollten daher nicht versuchen, Demenzkranke von der Realität zu überzeugen, und sich stattdessen darauf konzentrieren, ein nettes Gespräch zu führen. Kurze Sätze und einfache Wörter verbessern die Verständlichkeit und unterstützen eine gute Kommunikation. Da Demenzkranke oft Wörter vergessen, sollten Angehörige ihnen ausreichend Zeit geben und geduldig zuhören. 

Auf anstehende Termine oder Ereignisse sollten Demenzkranke regelmäßig hingewiesen werden. Da Demenzkranke oft etwas verwirrt und orientierungslos sind, sollten Angehörige Dinge immer konkret benennen. Anstatt zu fragen: „Was willst Du machen?“ sollten sie fragen: „Willst Du fernsehen oder Radio hören?“, anstatt zu sagen: „Zieh Deine Jacke an.“ sollten sie Betroffenen eine Hilfestellung geben: „Zieh die rote Jacke an, die neben der Tür hängt. Draußen ist es kalt.“ 

Moderate Bewegung und eine ausreichende Versorgung mit allen wichtigen Vitaminen und Nährstoffen, insbesondere Antioxidantien, können den Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen und sind deshalb sehr wichtig. Da sich Demenzkranke nicht mehr selbst darum kümmern können, ist es Aufgabe der Angehörigen, darauf zu achten. 

Wichtig ist, erkennen Sie es frühzeitig und steuern Sie dagegen. 

 

(1) Alzheimer Europe. EuroCoDe: Prevalence of dementia in Europe. Statistisches Bundesamt. Genesis-Online Datenbank. Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Tabelle 12411-0012
(2) Michael Herman Chui, Carol E. Greenwood (2008): "Antioxidant vitamins reduce acute meal-induced memory deficits in adults with type 2 diabetes", Nutrition Research. 2008 Jul, Vol 28, Issue 7; pp. 423-429

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